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Fotograf der Stars

Gered Mankowitz, der Jimi Hendrix, The Rolling Stones und Oasis ablichtete, feiert dieser Tage 50 Jahre als Rockfotograf. Giles Chapman von Connection sprach vor Beginn seiner neuen Ausstellung mit ihm in der Atlas Gallery in London.

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Man kann den wabernden Hall, die plötzlichen Pausen und die Sprünge von „Hey Joe“ beinahe spüren, wenn man Jimi auf Gered Mankowitz’ Fotos in die Augen blickt. Interessanterweise war Hendrix’ Fingerfertigkeit noch weitgehend unbekannt, als die Gitarrenlegende im Februar 1967 für diese Fotosession in Mankowitz’ Studio geschlendert kam. „Das war kurz bevor „Hey Joe“ in Großbritannien veröffentlicht wurde“, erzählt Gered. „Er wurde [von dem Produzenten] Chas Chandler 1966 aus den USA geholt und stand kurz vor dem Durchbruch. Er hatte überall Auftritte geplant und war deshalb optimistisch und glücklich. Eigentlich war er ein ruhiger, fast bescheidener Mensch.

Ich fand seine Musik nicht sonderlich gut, jedenfalls damals nicht. Aber schon sein Aussehen und sein Charisma ließen erkennen, dass er ein besonderer Mensch war. Er trug diesen Look besser als jeder andere. Es war fantastisch, diesen unglaublich attraktiven und doch so verletzlichen jungen Mann fotografieren zu können."

"Er trug diesen Look besser als jeder andere. Es war fantastisch, diesen unglaublich attraktiven und doch so verletzlichen jungen Mann fotografieren zu können."

Hendrix hat einen Platz in einer riesigen Sammlung ausgewählter Porträts, die aus Gereds außergewöhnlicher, nunmehr 50-jähriger Arbeit mit Rockstars entstanden sind. Er hat bis heute jede Ära, vom Rock ‘n’ Roll über Glam Rock, Punk, New Romanticism und Brit Pop, beleuchtet und in Szene gesetzt.

Manchmal lockten ihn der Film oder die Werbeindustrie für eine Weile fort, aber er kehrte immer wieder zur Arbeit mit Musikern zurück. In den späten 60ern gehörte dazu auch eine lange Arbeitsbeziehung mit den Rolling Stones. Gereds Porträts bringen die prahlerische Sorglosigkeit, die sie zu ihrem Markenzeichen machten, auf den Punkt.

Die Arbeit mit den Stones

„Diesen durchdringenden Blick, ohne ein Lächeln, völlig unbeirrt, habe ich zwar nicht kreiert, aber er war durchaus gewollt. In den frühen 60ern versuchten wir, die glitzernden Showbiz-Klischees aufzubrechen, Interpreten, die unter dem Einfluss eines Agent standen und junge Leute ansprechen sollten. Ich wollte dagegen angehen, einen stimmungsgeladenen, sexy, innovativen Look finden.

Allerdings hatte ich wenig Erfahrung, und heute finde ich, dass meine Bilder von damals eine gewisse Unschuld und Naivität auszeichnet. Ich war noch unbelastet. Die Stones fand ich immer charmant. Es war eher ihr Manager, der so furchteinflößend war. Ich fotografierte sie über drei Jahre hinweg, darunter auch auf Tourneen durch die USA. Sie vertrauten darauf, dass ich sie nicht ausnutzen würde, und sie wussten, dass ich mir selbst eine Grenze gesetzt hatte.“

Ein Werk, das eine Ära prägte

Die dröhnende, grelle Ära der 70er mit Bands wie Slade und Suzie Quatro machte ihm offensichtlich eine Menge Spaß, aber war er damals derselbe Bildschaffende, dessen aufwendige Arbeit in den 80ern das Image von ABC und The Eurythmics mitprägte?

„Die Musikszene war in den 80ern wieder professioneller geworden und Künstler wie Annie Lennox suchten Leute wie mich. Wir hatten beide angefangen, sehr akribisch zu arbeiten,“ erklärt Gered.

Tatsächlich wollte Gered die Fotos aus seiner späteren Schaffensperiode, darunter auch die von The Jam, Generation X und Kate Bush, seit langem wieder einmal ausstellen.

„Ich vermute, das Publikum will immer erst die Bilder aus den 60ern sehen, weil es eine Zeit außergewöhnlicher kultureller Einflüsse war. Meine späteren Arbeiten blieben lange unbeachtet. Als ich mit meinem Studio umzog, schleppte ich mein ‚Archiv’ in Plastiktüten herum. Unter dem Schreibtisch stapelte ich haufenweise alte Negative, die ich als Fußstütze benutzte. Obwohl ich 1982 meine erste Ausstellung zeigte, nahm ich es mit dem Katalogisieren nicht allzu genau. Inzwischen schon.

Es war faszinierend, die Anfänge herausragender Karrieren miterleben zu können. Bei einigen Bands, wie etwa bei The Moody Blues und Status Quo, erlebte ich aber auch das Ende mit ...“

  • Gered Mankowitz: 50 Years Of Rock And Roll Photography ist bei Goodman erschienen.

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