Die spanische Band Seward ist zugleich Genuss und Herausforderung für die Sinne. Pablo (Synthie, Effekte und Gitarre), Adriano (Vocals), Jordi (Bass) und Juan (Drums), die alle aus Barcelona stammen und gerade frisch bei Naim Records unter Vertrag genommen wurden, sind alles andere als ein herkömmliches Vier-Mann-Ensemble. Sie teilen sich die Bühne mit diversen Gegenständen, die direkt aus einem Kuriositätenladen stammen könnten: ein aufziehbarer Zinnsoldat tanzt auf der Snare Drum, begleitet vom beharrlichen Scheppern verrosteter Kuhglocken und einem Banjo, das gespielt wird wie noch kein anderes zuvor.
Ihre Musik steckt voller wunderbarer Überraschungen und ist dabei zutiefst ergreifend. Sie erzeugt Spannung, ein komplexes Klanggeflecht und filigrane Anmut, aber verwehrt sich einer exakten Genreeinordnung – die Band selbst spricht von „free song“. Damit ist Seward eine Ausnahme zum Genießen. Schon beim ersten Hören merkt man, dass diese Musik so gar nichts mit dem massentauglichen Strophe-Refrain-Schema zu tun hat. Sie fordert den Hörer heraus und entführt ihn in eine Geschichte so voller musikalischer Vielfalt, dass man bald verzweifelt im Internet nach mehr sucht.