Einer der Grundsätze im Verstärkerbau lautet, dass sämtliche Glieder der Signalkette mit möglichst glattem Strom versorgt werden sollten. Dank DR-Technik sorgen die neuen Naim-Endstufen für ein direkteres Musikerlebnis als je zuvor.
Eigentlich erscheint das Arbeitsprinzip einer Endstufe relativ simpel: Ein schwaches Signal von der Vorstufe kommt am Eingang an und wird so verstärkt, dass am Ausgang Lautsprecher betrieben werden können. Und das ist schon alles. Nichts kommt dazu, nichts wird entfernt – eine simple Signalverstärkung.
Aber ganz so einfach ist es dann eben doch nicht. Die Redensart vom „Draht mit Verstärkungsfaktor“ fasst das Prinzip einer Endstufe zwar recht gut zusammen, in der Realität muss die Verstärkerkonstruktion jedoch zahlreiche weitere Faktoren mit einbeziehen. So soll beispielsweise jeder Abschnitt des Verstärkers auch für sich genommen optimiert sein, die Endstufe muss mit unterschiedlichen und variablen Lautsprecherlasten umgehen können und schließlich muss das ganze Gerät unter verschiedensten physischen und musikalischen Bedingungen stabil und zuverlässig arbeiten.
Die Qualität der Stromversorgung ist für jede Endstufe von entscheidender Bedeutung. Um mehr Leistung zu erzielen genügt es daher nicht, einfach nur einen größeren Transformator einzubauen. Da jeder Abschnitt eines Verstärkers von der Eingangsstufe bis zu den Ausgangstransistoren eigene Anforderungen an die Stromversorgung stellt, ist es nur logisch, jeden Abschnitt separat zu versorgen.
Auch das klingt wieder recht simpel, und ebenso einfach ist dann auch die typischerweise bei Hifi-Produkten eingesetzte Lösung: Mehrere Sekundärwicklungen des Netztransformators erzeugen separate Spannungsniveaus zur Versorgung der Geräte-Abschnitte, beispielsweise eines Verstärkers, CD-Players oder Netzwerkplayers. So wird auch vermieden, dass Störeinflüsse zwischen den Abschnitten entstehen. Alternativ setzen manche Hersteller auf mehrere separate Transformatoren, zum Beispiel einen für jeden Kanal einer Stereo-Endstufe oder jeweils einen für Digital- und Analogabschnitt eines Players. Diese beiden Ansätze genügen der Naim-Philosophie aber nicht. Stattdessen nutzen wir nur einen leistungsfähigen Transformator in Verbindung mit unserer DR-Technik.
Steve Sells, Leiter Elektronische Systeme bei Naim, begründet das so: „Bei nur einem großen Transformator hat man eine geringere Impedanz als bei zwei kleinen und kann daher die Filterkondensatoren des Netzteils schneller aufladen. Dies ermöglicht einen kürzeren Stromflusswinkel, was nichts anderes bedeutet als eine Verlängerung der Zeitspannen, in denen kein Netzstrom durch das Netzteil fließen muss.“