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Einblick in die Entwicklung

Einblick in die Entwicklung: Vom Konzept zur Wirklichkeit

2013 haben wir mit dem DAC-V1 nicht nur unseren ersten D/A-Wandler für den Desktop-Gebrauch vorgestellt, sondern auch eine komplett neue Reihe von NAIT- Verstärkern. Entwicklungsleiter Steve Sells und Chefentwickler Dave Barber schildern im Gespräch mit Andrew Everard, wie digitale und analoge Entwicklung Hand in Hand gehen und wie die Modellierung am Computer die Konstruktion sowohl schneller als auch faszinierender macht.

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Früher musste für jede Änderung an den Schaltungen ein Prototyp gebaut und getestet werden. Heute wird alles erst am Computer modelliert, bevor wir einen echten Prototypen anfertigen. So sehen wir, welchen Einfluss jede noch so kleine  Änderung auf die gesamte Konstruktion hat und sogar welche Rolle die Position einzelner Komponenten bei der Temperaturentwicklung spielt“, erklärt Steve Sells, Entwicklungsleiter bei Naim. Er beschreibt, wie sich der Konstruktionsprozess für Naim-Produkte gewandelt hat und was die neuen Möglichkeiten nicht nur für den kompakten D/A-Wandler DAC-V1 – einen der beliebtesten Neuzugänge bei Naim –, sondern auch für die brandneue Reihe von NAIT- Vollverstärkern bedeuteten.

Sells zeigt auf die Ausgangstransistoren in einem der Verstärker: „Mit Hilfe von Computer-Modellierung konnten wir für diese Komponenten die Position ermitteln, die nicht nur die bestmögliche Klangqualität liefert, sondern auch die technischen Anforderungen in puncto Temperaturentwicklung erfüllt.

So wird der Konstruktionsprozess für ein Produkt nicht nur beschleunigt – er wird auch viel kreativer, mit mehr Freiraum für Experimentierfreude: In der Zeit, in der früher ein einziger Prototyp entstand, können wir heute eine Vielzahl an Ideen und Alternativen modellieren und testen.“ Chefentwickler Dave Barber drückt es so aus: „Wir können auf diese Weise in sehr kurzer Zeit viele verschiedene Versionen testen, experimentieren und selbst solchen Ideen nachgehen, die zuvor nicht denkbar gewesen wären. Oft kommt es dabei zu echten Überraschungen und es eröffnen sich neue Möglichkeiten, die es zu erkunden gilt.“

DAC-V1

"Die endgültige Entscheidung, ob ein Produkt in Serie gefertigt wird oder nicht, fällt immer im Hörraum."

Darüber hinaus, so die beiden, sei es heute viel einfacher, Technologie von einem Produkt auf ein anderes zu übertragen; so ist der Kopfhörerverstärker im DAC-V1 auch in der neuen NAIT-Serie zu finden, und die Optokopplertechnik, die für den NDS entwickelt wurde, hat zusammen mit Wandler-Knowhow aus dem NDX und dem SuperUniti ihren Weg in den DAC-V1 gefunden. Für Dave Barber klang die Idee, einen kompakten D/A-Wandler zu entwickeln, der direkt mit dem Computer verbunden werden kann, schon immer spannend.

Gleichzeitig hielt die Konstruktion jedoch eine Vielzahl an Herausforderungen bereit, in erster Linie die Abschirmung der Wandlerschaltungen gegen elektrische Störgeräusche, die vom Computer ausgehen oder über das Verbindungskabel aufgenommen werden. Aus diesem Grund ist der USB-Eingang des DAC-V1 vom USB-Versorgungsstrom des Computers abgekoppelt, und eine galvanische Trennung schirmt Störgeräusche vollständig ab. Außerdem kann mithilfe von integrierten Testprogrammen überprüft werden, ob der D/A-Wandler sämtliche in der Musikdatei enthaltenen Information bitgenau empfängt.

Dennoch stellten die Ingenieure bei Hörtests fest, dass unterschiedliche Kabel-Konstruktionen und selbst die Länge des USB- Kabels die Klangqualität hörbar beeinflussen. „Obwohl wir so viel am Computer modellieren und analysieren, fällt die endgültige Entscheidung, ob ein Produkt in Serie gefertigt wird oder nicht, immer im Hörraum“, erklärt Barber. Bei der neuen NAIT-Serie – bestehend aus dem NAIT 5si, dem NAIT XS 2 und dem SUPERNAIT 2 – hat sich Naim auf die Verbesserung der Komponenten und Netzteile konzentriert, um die Klangqualität und Dynamikreserven zu erhöhen,sowie auf eine Vereinfachung des Gesamtkonzepts durch das Weglassen von Features.

Besonders hervorzuheben sind hierbei die vom ersten SUPERNAIT bekannten Digitaleingänge, die beim Nachfolger fehlen: Steve Sells erklärt, dass dieser Schritt offensichtlich im Widerspruch zum Branchentrend steht, die Entscheidung aber dennoch eine leichte war.

Das Entwicklungsteam war bestrebt, die bestmögliche Performance aus dem Verstärker herauszuholen, ohne den Preis erhöhen zu müssen. Die Reduktion aufs Wesentliche führte zum Ziel, und die Kosten konnten dabei sogar gesenkt werden. Oder wie Sells es ausdrückt: „Es war nicht leicht, diesen legendären Verstärker noch besser zu machen. Aber gerade weil wir den minimalistischen Ansatz verfolgt haben, der dem ersten NAIT eine so loyale Fangemeinde bescherte, ist es uns, denke ich, gelungen.“

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